Residenz 8
Von August bis November finden in 2024 Residenzen für zeitgenössischen Tanz in Schloß Blumenthal statt.
Artist Talk Residenz 8:
Freitag 9. August 2024 um 16:00
Ort: Freiraum, Blumenthal 1, 86551 Aichach
Eintritt frei - Spenden willkommen
Katharina Simons und Patrycja Maslowska
FUNGHI THINGI-
Idee, Choreographie: Katharina Simons und Patrycja Maslowska
Die Performancekünstlerin Katharina Simons und die Choreografin Pati Maslowska tauchen in die geheimnisvolle Welt der Pilze. In eco-somatischer und medial-ästhetischer Praxis nähern sie sich dieser Lebensform, die an der Grenze zwischen Leben und Tod agiert. Was können wir von Pilzen lernen? Wie beeinflussen sie unser Leben? Nicht ohne Grund wird seine netzwerkartige Struktur auch Wood Wide Web genannt. Pilze kooperieren mit anderen organischen Strukturen. Dabei verfügen sie über eine eigene "Intelligenz". Welche Geheimnisse über das Netzwerken kann man den Pilzen entlocken und an welcher Stelle sollte man ihre verborgenen Kräfte fürchten? FUNGHI THINGY- macht die Natur zum Gegenstand und zur Methode. Im Mittelpunkt steht der sogenannte "Zombie-Pilz" Ophiocordyceps unilateralis. Mit seinem parasitären Verhalten durch Kontrollübernahme eines anderen Körpers – speziell bei Ameisen – eröffnet er eine interessante und kontrastreiche Perspektive zum Thema Verbindung und Netzwerk.
Unter dem Label CUTTY SHELLS veröffentlicht Katharina Simons ihre künstlerischen Arbeiten. Als freischaffende Regisseurin und Performancekünstlerin verleiht sie inneren Räumen, Welten und Zuständen Ausdruck, die im alltäglichen Leben keinen Platz finden. Derzeit forscht sie in Kooperation mit dem Leonardo-Zentrum für Kreativität und Innovation an der szenografischen Verschränkung zwischen analogem und digitalem Raum durch die Verwendung von Motion Tracking. Katharina Simons studierte Theater- und Medienwissenschaft an der FAU Erlangen-Nürnberg und an der Universität Hildesheim. Ihre künstlerischen Schwerpunkte vermittelt sie mit einem Lehrauftrag an der FAU am Institut für Theater- und Medienwissenschaft.
Die darstellende Künstlerin und Forscherin Pati Masłowska (PL/DE) studierte an der NorthernSchool of Contemporary Dance in Leeds (UK) und erwarb einen BA in Literatur und Linguistik an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan (PL). Derzeit ist sie Studentin des Masterprogramms für Performance-Praktiken "Live Art Forms" an der AdbK in Nürnberg. Seit 2019 arbeitet sie mit Euna Grace Kim an ihrem Projekt "Acid Bodies", einem fortlaufenden Experiment mit hybriden Formen von radikaler Pädagogik, immersiver Performance und sozialer Forschung, das im ZK/U, im Haus der Statistik und in den Uferstudios in Berlin präsentiert wird. 2022 entwarf Masłowska das ökosomatische LARP (Live Action Role Play) "Planet Ognosia", das auf dem Festival ZUKUNFTSVISIONEN 2022 in Görlitz und bei "Arts of Ecology" in den Lios Labs in der polnischen Błedowska-Wüste präsentiert wurde. Ihre Choreografie "Oryngham" wurde für das Festival Tanz im August - Interconnecting Dance and Ecology im Sommer 2023 ausgewählt.